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Dienstag, 5. Mai 2009

Schüler und Meister in den Kampfkünsten

Anleitung für Schüler von Kampfkünsten.

 

 

 

 

Eine Kampfkunst, gleich welcher Art, ist immer etwas besonderes! Man kann sie nicht mit irgend einer anderen Sportart vergleichen. Kampfkünste sind, bis vor gar nicht so langer Zeit, nur für ganz wenige Schüler zugänglich gewesen und es war auch selbst unter Insidern sehr schwer, einen guten Meister zu finden, der bereit war, einen Schüler aufzunehmen. Auch die heutigen Meister sind sich ihrer Verantwortung bewußt und werden nicht jeden Bewerber gleich aufnehmen. Nur besondere Schüler, welche die Bedeutung der Kampfkünste verstehen und sich dazu eignen, haben das Glück, ein ganz besonderes Wissen lernen zu dürfen. Wer eine Kampfkunst richtig erlernen will, muß sie zu seinem Lebensinhalt machen. Sie aus einer Laune heraus lernen zu wollen, weil es im Moment mal "in" ist oder weil ich Freunde damit beeindrucken will, funktioniert nicht. Kampfkünste sind keine FUN - Sportart, die man mal anfängt und wieder ablegt, wenn es keinen Spaß mehr macht. Um sie zu erlernen, bedarf es eiserner Disziplin und Willenskraft. Die Ausbildung wird zum Teil sehr hart werden! Wer dazu nicht bereit ist, sollte sich für etwas anderes entscheiden, denn er wird versagen. Ein Meister sagte einmal: "Der Weg ist schwer und hart, der Erfolg klein aber manchmal unerreichbar!"

 

 

Die Regeln

 

Wie überall im Leben gibt es Regeln. Für Schüler von Kampfkünsten (oder die es werden wollen), möchten wir einmal Tipps geben wie man sich im allgemeinen im Training gegenüber seinem Meister und seinen Kameraden verhalten soll. Wir sprechen dabei auch aus, was für die meisten kein Problem aber für einige wenige Schüler der möglicherweise letzte Tipp ist, bevor man ihn vom Training ausschließt.

 

1.) Komme stets pünktlich zum Training. Solltest du einmal zu spät kommen entschuldige dich bei deinem Meister!

 

2.) Grüße immer beim Betreten und Verlassen des Trainingsraumes. Grüße ebenso deinen Partner vor einer Übung (Respekt!).

 

3.) Erscheine stets im korrekten und sauberen Kampfanzug. Erscheine selbst sauber zum Training, d.h. saubere Hände und Fingernägel, saubere Füße,  gepflegte Haare.

Belästige deine Kameraden nicht mit einer vernachlässigten Körperpflege!

 

4. )Im Training hast du nur Kameraden vor dir, keine Gegner. Verhalte dich dem entsprechend. Wenn dein Partner bei einer Übung "Stopp" sagt oder  abklopft heißt das:   "Sofortiger Abbruch der Übung!!"

 

5.) Übe nur das, was der Meister dir aufträgt. Blödsinn will keiner sehen! Keiner will wissen, was du schon alles kannst, denn eigentlich kannst du noch gar nichts! Der Meister weiß am besten, wie  er dich ausbilden muß. Er kennt deine Schwächen und Stärken besser als du selbst und weiß, wie er dich zum Ziel führen kann.

 

6.) Denke immer daran, daß du durch schlechtes Verhalten deine Kameraden beim Lernen störst und das undiszipliniertes Verhalten auch ein schlechtes Licht auf deinen Meister wirft. Er wird es nicht lange mit ansehen!

7.) Die meisten Schulen sind für die Öffentlichkeit zugänglich. Deshalb verhalte dich stets so, daß ein Besucher nur gutes nach draußen tragen kann. Blamiere deinen Meister oder deine Mitschüler nicht durch unreifes Verhalten! Das wäre für dich das Ende!

 

8.) Wenn es in deiner Schule zusätzliche Regeln gibt, lerne und befolge sie.

 

9.) Denke immer daran, daß du etwas besonderes lernst und daß du das Glück hast, einen Meister gefunden zu haben der bereit ist, dir sein Wissen beizubringen.

 

10.) Verhalte dich außerhalb deines Trainings ebenso! Zeige keine "2 Gesichter", d. h., daß du das im Training angewandte Verhalten (Disziplin, Rücksichtnahme, Höflichkeit, Hilfsbereitschaft und Respekt) deinen Mitmenschen auch "draußen" entgegenbringst.

 

All diese Regeln dienen deiner persönlichen Charakterbildung und haben mit Schikanen nichts zu tun. Auch im Leben gibt es Spielregeln, an denen man sich halten muß oder die Folgen bei Nichtbeachtung zu spüren bekommt. Wer als Schüler dies begriffen hat, ist auf dem richtigen Weg. Kampfkünste sind wie das richtige Leben: Mal auf mal ab, mal schwer mal leicht. Mal kommen Hürden mal geht` s leicht. Man darf vor einem Problem nicht verzagen und muß immer seinen Weg gehen, auch wenn man manchmal nicht sieht wo er hinführt. Dafür habt ihr euren Meister, der euch führt. Vertaut ihm!

 

Der Bushido-Meister und sein Schüler

 

 

 

 

In den BUDO-Künsten ist das Verhältnis von Schüler und Meister ein ganz besonderes. Man könnte es als eine Mischung von Freund–Vater–Lehrer bzw. Schüler-Sohn (Tochter)

bezeichnen

 

 

Der Schüler:

 

Alle BUDO-Künste sind gleich gut, wenn man sie nur richtig betreibt!

Nach welche Kriterien soll ich mich bei der Auswahl einer Kampfkunst orientieren?

 

1) Was interessiert mich mehr? Standkampf(z.B. Karate), Bodenkampf(z.B. Judo), Bushido-Waffen oder sind es mehr die „gemischten Künste" in denen von allem ein Teil davon beinhaltet ist?

 

2)Welchen Meister soll ich dazu auswählen? Jung und modern eingestellt? Alt und erfahren? Einen „Kämpfertyp" oder doch lieber einen „Lehrer"? Was erwarte ich von meinem Meister?

 

Fazit: Ich muß mir als Schüler sowohl eine geeignete Budo-Kunst aussuchen, mit der ich mich etwas identifizieren kann und brauche dazu auch einen geeigneten Meister, der nicht nur kompetent sondern von der gegenseitigen Sympathie und Einstellung auch zu mir passt.

 

Der Meister:

 

Alle BUDO-Künste sind gleich gut, wenn man sie nur richtig betreibt!

 

1) Welchen Schüler soll(darf) ich annehmen? Darf ich mein Wissen vermarkten?

 

2)Was erwarte ich von meinem Schüler- er von mir?

 

Fazit: Ein Meister darf nur Schüler annehmen, die sich von ihren mentalen, charakterlichen und physiologischen Eigenschaften dazu eignen.

Es spricht generell nichts gegen eine Vermarktung des Wissens, jedoch sollte man ungeeigneten Personen keinen Einblick in die Kampfkünste zukommen lassen. Für jeden Schaden, den ein Schüler vorsätzlich anrichtet, trägt der Meister auch seine Verantwortung mit!

Ein Schüler sollte mit seiner Art und Einstellung auch zu seinem Meister passen.

 

 

Kampfkunst früher und heute.

 

Jahrhunderte lang war man – besonders im asiatischen Raum – der Ansicht, daß Kampfkünste einer kleinen Elite vorbehalten bleiben sollte. Bis in unsere Zeit gaben die Meister ihr Wissen nur an wenige geeignete Schüler weiter, um Schaden durch Mißbrauch zu verhindern. Was man heute im BUDO lernen kann, ist das Ergebnis einer z.T. Jahrtausende langen Entwicklungsarbeit vieler wissender Meister und war bis vor gar nicht so langer Zeit für viele Sportler unerreichbar.

Im BUDO-Sport gibt es keine Autoritätsprobleme. Es gilt nur die Autorität des Meisters, danach die nach Ausbildungsgrad gebildete Reihe der Schüler. Die private oder berufliche Position spielt im Lehrer-Schüler-Verhältnis keine Rolle. Wer glaubt Vorbehalte machen zu müssen, irrt sich. Hier gibt es nur 2 Möglichkeiten: Umdenken oder Aufgeben.

 

Verhalten im Dojo

 

1) Bushido ni sentenachi

 

Diese japanischen Worte sind ein wesentlicher Bestandteil im Kampfsporttraining und bedeuten soviel wie:

Ein Kampfsportler greift niemals als erster an – weder geistig noch körperlich.!

Um das zu verstehen, bedarf es Jahre harten Trainings und steter Arbeit an sich selbst.

So wie ein Kampfsportler an Statur zunimmt, wird er auch zunehmen in gutem Betragen und Etikette, sowohl  äußerlich und was noch wichtiger ist, auch innerlich.

Jedes Training muß intensiv und zielgerichtet sein. Korrekte Dojo-Ettikette ist ein wesentlicher Bestandteil.

 

2) Reisetsu o mamori (Beachte die Regeln)

 

Im Dojo ist gute Etikette gemäß den Regeln erforderlich.

Verbeuge Dich beim Betreten und Verlassen des Dojos!!

Zeige Deinem Trainer Respekt!

Bestätige die Anweisungen Deines Trainers!

Lümmle Dich beim Ausruhen nicht hin und sei still!

 

3)  Shingi o omonia

 

Der Schüler muß treu zu seinem Trainer stehen

 

4) Jojitsu ni oberezu

 

>Schüler und Lehrer sind nicht gleich!<

 

 

 

 

 

 

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