Interessantes - als Blog

Mittwoch, 10. Juni 2009

Tipps für Nachwuchs - Übungsleiter

 

Anleitung für Übungsleiter

 

 

Folgende Tipps sind für ausbildende Meister gedacht, die selbst noch wenig Erfahrung in der Leitung einer Gruppe gesammelt haben und selbst noch am Anfang ihrer Lehrtätigkeit stehen.

 

1. Sei dir  deines Standes bewusst und zeige Verantwortung und Würde. Habe Geduld mit deinen Schülern, zwinge sie zu nichts, sondern leite sie durch dein  Beispiel. Denke immer daran, dass du das Vorbild bist, an dem sie sich orientieren.

 

2. Achte auf eine Atmosphäre von Disziplin, Respekt und Vertrauen, doch erzwinge sie nicht mit Gewalt. Vergiss nie, dass du das Vertrauen deiner Schüler verlierst, wenn du Regeln ohne menschliche Zuwendung und ehrliches Wohlwollen verlangst. Ohne freundschaftliche Bindungen kannst du schlecht unterrichten, und dein Unterricht wird zu einem autoritären Regelsystem mit schlechten Inhalten.

 

3. Beurteile deine Schüler nicht nach ihrem körperlichen Talent, sondern nach ihrem Charakter, ihrer Disziplin und Hilfsbereitschaft.

 

4. Versuche jeden einzelnen Schüler individuell auszubilden und setze ihm Ziele entsprechend seinen persönlichen Fähigkeiten und Anlagen. Vermeide, kollektive Ziele anzusteuern und ermögliche jedem einzelnen die Entwicklung innerhalb seiner Möglichkeiten.

 

5. Unterrichte nichts, was du nicht selbst verstanden hast, sprich nicht über Dinge, die du nicht selbst in Erfahrung gebracht hast und erwecke nicht den Eindruck, dass du bereits am Ziel bist. Verbirg deine Fehler nicht und sei deinen Schülern vor allem ein ehrlicher Freund. Glaube nicht, dass deine Autorität in der Gruppe auf deiner Position oder Graduierung beruht, sondern unterrichte mit deiner wahren Persönlichkeit. Es ist nicht nötig, dass du das Beste mitteilst, sondern biete das dir Mögliche an.

 

6.Erwarte nicht, dass deine Schüler mehr geben als ihrem Ausbildungsstand entspricht. Gib ihnen die Zeit, die auch du brauchtest, um dahin zu kommen wo du jetzt bist. Bedenke, dass auch dein Fortschritt jahrelanger Pflege deines Meisters bedurfte und ebensoviel Geduld erforderte, wie du nun aufbringen musst, um sie zu unterrichten.

 

7. Konzentriere dich nicht nur auf die körperlichen Übungen, sondern auch auf die Disziplin und das Studium deiner Kampfkunst. Entwickle und verbessere auch deine Fähigkeiten zum Ideal und strebe ebenso nach der Perfektion deiner selbst.

 

8. Vergiss nie, dass du auch noch Lernender bist. Versäume nicht, dich beständig weiter zu entwickeln und deine Kampfkunst mit deinem Geist zu erforschen. Achte dabei vor allem auf eine beispielgebende Haltung gegenüber deinen Schülern und gleichzeitig auf das richtige Verhältnis zu deinem früheren Meister. Nur auf diese Weise kannst du dich auch selbst weiterentwickeln.

 

9.Durch das Einhalten dieser Regeln kann man das Vertrauen seiner Schüler bekommen.

 Denn Vertrauen bekommt man nicht geschenkt. Man muss es sich verdienen!

 

 

Wie gestalte ich einen kompletten Trainingsablauf und vermeide dabei Verletzungen oder gar Schäden

 

 Vorerst wollen wir als Einleitung erst einmal grob und schematisch auf dieses Thema eingehen, da die einzelnen Trainingsabschnitte, im Detail erklärt, sehr umfangreich sein würden. Es gibt bei jedem Trainingsaufbau in der Regel 3 Abschnitte:

1. Die Einleitung:

In der Einleitung bereite ich meinen Körper (oder auch meine Schüler) auf die kommende Belastung vor. Das heißt ich fange mit Übungen an die meinen Kreislauf aktivieren und die Gelenke "durchschmieren". Das können z.B. Spiele sein oder einfach gymnastische Übungen. Bereits hier kann ich Bewegungsabläufe wählen, die sich für Techniken in meinem Stil positiv auswirken.

2. Der Hauptteil:

Im Hauptteil lerne, übe und trainiere ich meine Techniken. Das kann alleine oder auch mit Partner sein. Dabei gehe ich vom leichten zum schweren, vom gekonnten zum ungekonnten und vom bekannten zum unbekannten.

3. Der Schlussteil:

Im Schlussteil fahre ich den "hochgepowerten" Körper langsam wieder herunter lasse ausklingen und entspannen.

Das Belastungsschema:

In der Einleitung fange ich mit geringer Belastung an, steigere das ganze langsam bis zum Zenit und gehe dann zum Hauptteil über. Auch hier kann ich, je nach Trainingsziel nochmals powern. Im Schlussteil fahre ich dann die Belastung wieder langsam runter und sorge für Entspannung.

Der 1. und 3. Teil des Trainingsaufbaues ist mehr auf Be- und Entlastung ausgelegt. Der Hauptteil ist mehr der "Lern und Übungsteil" in dem man seine Technik erlernt, übt und trainiert.

Wie vermeide ich Verletzungen und wie baue ich meinen Körper durchs Training auf ohne mir zu schaden?

Die meisten Verletzungen und Trainingsschäden entstehen durch Übertreibung. Man soll zwar schon mal bis ans Limit seiner Fähigkeiten gehen, aber nie bis über seine persönliche Schmerzgrenze hinaus. Man kann zwar schon so hart trainieren bis Schmerzen auftreten aber das ist dann auch ein Alarmzeichen des Körpers, dass die Grenze erreicht ist. Es braucht schon etwas Erfahrung, zu beurteilen was noch ein "gesunder Schmerz" ist und was anfängt zu schaden. Der Körper braucht einerseits zwar solche Belastungsimpulse um mit einem Aufbau darauf zu reagieren aber andererseits muss man sich dann auch die Zeit dazu geben. Der Körper wird sich durch das Training stetig stärken aber es braucht auch etwas Zeit. Deshalb ist nur hartes Training ohne Ruhepausen mehr schädlich als nützlich.

Wer in diesem Grenzbereich zwischen gerade noch vertretbar und schon zuviel des Guten noch keine Erfahrungen hat, sollte da lieber seinem Meister vertrauen. Er hat schon jahrelange Erfahrungen gesammelt und weiß sehr gut, wie stark er jeden einzelnen seiner Schüler belasten darf. Auch der Trainingsaufbau, den man als Schüler in seiner Ausbildung miterlebt hat, ist das beste Beispiel dafür, wie man es machen könnte. Man kann das alles ruhig erst mal so übernehmen, denn es ist ja bereits bewährt. Natürlich kann man danach auch mal seine eigene Kreativität einbringen und dementsprechend entfalten. Wenn man sich mal bei der Durchführung neuer Ideen mal nicht so ganz sicher ist oder mal einen Rat braucht, kann man ja mal seinen "alten Meister" fragen. Denn der freut sich sicherlich auch darüber wenn seine Schüler Neues versuchen und sich selbstständig weiterentwickeln ohne darüber hinaus seine Wurzeln zu vergessen

Keine Kommentare: