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Freitag, 4. Juni 2010

Waffen im TAKAMA

Waffen im Takama – Stil

 

 

 

 

Sai – eine tödliche Waffe

 

 

 

  Sieht man einmal vom japanischen Samuraischwert (Katana) ab, so dürfte das Sai, eine eiserne Metallgabel, die bekannteste asiatische Metall -Waffe sein.

 

Ursprünglich im Kampf gegen das Schwert, ist  die fast schon harmlos erscheinende Sai – Gabel in der Hand der Bevölkerung bald zu einer brutalen Waffe gegen alle möglichen Angriffe geworden. Über die Entstehung des Sai, erzählt man viele Geschichten. Zweifellos ist das Sai aus der Heugabel der Bauern entstanden. Obwohl diese Waffe, so wie man sie heute präsentiert, kaum noch eine Ähnlichkeit mit einer Heugabel zeigt, kann man sich die Entwicklung daraus trotzdem gut vorstellen. Wahrscheinlich musste sich irgendwann einmal ein Bauer gegen einen Angreifer verteidigen und setzte dabei seine Heugabel ein. Was dann zeitlich weiter geschah, sind die Meinungen sehr unterschiedlich. Ob aus Holz oder Eisen, mit langem oder kurzem Stil man erkannte schnell, dass die Heugabel eine furchtbare Waffe sein konnte. Mit langen Stil oder mit ursprünglich langen Zinken war sie zu auffällig und unhandlich. Deshalb, als man sie als Waffe nutzte, verfeinerte man Größe und Aussehen. Die Originalwaffen waren ebenso wie die heutigen, nicht scharf und spitz geschliffen, weil man in ihnen nur ein Arbeitsgerät sehen sollte. Dies beeinflusst die Effektivität und Wirksamkeit jedoch kaum.

 

Sai`s gibt es in vielen Formen und Ausführungen. Die geläufigsten haben einen runden oder achteckigen Mittelzinken. Der Knauf ist in vielen Formgebungen zu finden. Gute Sai sollten geschmiedet sein. Der mittlerer Zinken sollte zusammen mit Griff etwas länger als der Unterarm des Benutzers sein. Das Gewicht kann bis zu 500g betragen. Beim Sai gibt es zuerst Grundübungen, Partnertraining und Katas zu erlernen bevor man frei kämpft. Eine vorbereitende Gymnastik und Kräftigung der Handgelenke ist sehr wichtig, weil man sich auf Grund des hohen Gewichtes der Sai schnell eine Sehnenscheidenentzündung holen kann.

Der geläufigst Sai, der Dreizack mit langer Klinge und kürzeren

Außenzinken wird auch im Takama verwendet.

 

 

Tonfa und Kama

 

 

Tonfa und Kama sind in ihrer Entstehungsgeschichte eng miteinander verbunden Sie kommen ebenfalls wie die SAI, Stöcke, Nunchakus und vieles mehr aus dem bäuerlichen Gebrauch. Diese Bauern waren früher auf Grund der damaligen Umstände dazu gezwungen, Feldgeräte zu Waffen um zu funktionieren.. Durch ständig wechselnde Machtverhältnisse wurden ungerechte Steuern erhoben und es kam auch oft zu räuberischen Überfällen.

 

Ein häufig genutztes Arbeitsgerät war die Sense, welche wohl bei keinem Gang auf die Felder zu Hause blieb. Selbst unverändert war dies schon eine fürchterliche Waffe. Allerdings hatte sie einen entscheidenden Nachteil: Sie war zu lang um sie zu verstecken. Deshalb kam man auf die Idee sie zu verkleinern, indem man sie zunächst mittig teilte. Am obere Ende passte man die etwas große Klinge an, verkleinerte sie und formte sie um, bis sich eine kleine Handsichel ergab, die man prima verstecken konnte und dennoch als Arbeitsgerät einsetzbar war. Da die Bauern zu damaliger Zeit oft gezwungen waren mit allen möglichen Arbeitsgeräten zu kämpfen, war man in dieser Richtung nicht unerfahren. Deshalb ergab sich, dass ein schlauer Kopf, mit dem übriggebliebenen unteren Teil der Sense experimentierte und daraus einen effektiven Schlagstock mit seitlichem Griff entwickelte, das Tonfa. Diese neue „Waffe" wurde ebenfalls auf handliche Größe reduziert und oftmals zur Tarnung als Griff für ein Mühlrad erklärt. So wurden aus der ehemaligen Sense in der Hand eines Geübten zwei überaus effektive und gefährliche Nahkampf Waffen: Tonfa (Schlagstock) und Kama (Handsichel). Während die kämpferische Handhabung des Kamas nur noch bei den Budokünsten zu finden ist, hat sich das Tonfa bis in die heutige Zeit einen Platz in vielen Sicherungsdiensten (Polizei Militär und Wachdiensten)erobert. Auch hier hat man die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten erkannt und sich zu Nutzen gemacht.

 

Die Kama (Sichel) wurde ursprünglich zum schneiden von Reis, Korn oder Zuckerrohr verwendet.

 

Vor ca. 700 Jahren begann die Verwendung von Eisen für landwirtschaftliche Geräte. Zur gleichen Zeit wurden aus Japan und China die ersten Waffen eingeführt. Kama wurden zum ersten Mal als Waffe während des Bauernaufstands im Jahr 1314 eingesetzt. Durch den Kontakt mit chinesischen Kampfkunsttechniken und später mit dem Tode (Kampfkunst) hat sich das Kama-jutsu bis in unsere Tage weiterentwickelt. Die Kama-Technik wurde so effektiv, dass sogar Schwertkämpfer einer Auseinandersetzung mit Experten mit dieser Waffe lieber aus dem Weg gingen. Sie stellt wohl die blutigste Waffe der Ryukyu Waffen dar. Die Klingenlänge (meistens 15 bis 17 cm) und die Form wie auch der Schaft variiert. Die Sichel und der Stil bilden einen 90 Grad Winkel. Die Ecke der Klinge zum Schaft sollte eine Rille haben, zum fangen des Bo oder anderer Waffen. Das Gewicht des Schaftes ist abhängig vom Benutzer und sollte zum Ende hin dicker werden. Dies ermöglicht leichteres Fangen oder Gleiten beim verändern der Griffhaltung. Die Klinge sollte hinreichendes Gewicht besitzen, um sicherzustellen, das es der schwerste Punkt der Waffe darstellt, dies ermöglicht auch einen leichteren Gebrauch.

 

BO

 

 

Es gibt unzählige Arten von Stockkampfwaffen. Im Takama gibt es 3 verschiedene Längen: Achselhöhe, 2 Kurzstöcke in halber Achselhöhe, sowie 20cm lang.

 

 

 

Schmetterlingsmesser

 

Entgegen der in Deutschland weit verbreiteten Ansicht, sind Schmetterlingsmesser 2 kurze chinesische Schwerter, die so geschmiedet sind, dass man sie in einer einzigen Scheide zusammenstecken kann. Somit sieht es aus als ob der Träger nur ein Schwert bei sich trägt. Somit konnte man Angreifer damit überraschen wenn man anscheinend nur 1 Schwert zog aber im nächsten Moment  auf einmal 2 Schwerter in den Händen hielt. Diese Schmetterlingsmesser sind wohl ursprünglich auf dem Weg unseres Stils über Asien nach Europa mit integriert worden. Sicherlich haben sich da Kämpfer unseres Stils mit chinesischen Kämpfern ausgetauscht. Es gilt nach ja nach Abschluss der Meisterprüfung im Takama auch der Auftrag, andere Kampfstile zu betrachten und evtl. „neue oder unbekannte gute Techniken" oder „noch nicht bekannte Waffen" zu erlernen und zu integrieren, damit Takama sich ständig weiterentwickelt.

Was man hier in Deutschland als Schmetterlingsmesser bezeichnet, sind meist philippinische Balisongmesser, die es in vielen Größen und Ausführung gibt. Dieser Messertyp ist in Deutschland mittlerweile als verbotene Waffe im Waffengesetz eingetragen. Grund war wahrscheinlich, weil dieser Messertyp sehr oft von irgendwelchen Schlägertypen zu kriminellen Handlungen missbraucht wurde.

 

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