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Dienstag, 4. August 2009

Seminar für Gewaltprävention im TV Laufach

 

In unserer heutigen Zeit kommt es leider immer öfter zu Gewaltübergriffen. Deshalb ist es sicherer, sich einige Verhaltensregeln anzueignen, um Gewalttätern schon im Ansatz aus dem Weg zu gehen oder gar nicht erst als Opfer in Betracht zu kommen. Hier ein paar Beispiele:

 

 

Gewaltübergriffe vermeiden durch:

 

- wählen der richtigen Straßenseite. Besser gegen den Strom laufen, dann sieht man evtl. Täter auf sich zukommen und wird nicht im Strom von hinten überrascht. Schaufenster zum unauffälligen Beobachten des  rückwärtigen Raumes nutzen (Spiegelung).

 

- beim Joggen möglichst nicht alleine und nicht immer die selbe Route wählen. Potenzielle Täter beobachten das. Handy mitnehmen. Öfter mal Alltagsroutine und Gewohnheiten ändern. Das macht unberechenbar.

 

- Frauen sollten ihr Fahrzeug bevorzugt auf Frauenparkplätze stellen und ihr Fahrzeug am besten gar nicht erst als „Frauenauto" ersichtlich gestalten( typisch weibliche Utensilien, Herzchen, Teddy` s, u ä.). Dann geht mancher Täter schon dran vorbei.  Ein Aufkleber eines Kampfsporthobby` s (auch Polizei oder BW) signalisiert Wehrhaftigkeit und schreckt Täter ab. Denn die suchen leichte Beute.

 

- man sollte sein Fahrzeug immer fluchtbereit parken, so dass man schnell nach vorne rauskommt. Beim Zurückkommen ans Fahrzeug immer das Umfeld beobachten (auffällige Personen, Fahrzeuge) . Meist kommen Angriffe in solchen Situationen unmittelbar vor dem Einsteigen. Deshalb vorher checken, ob sich jemand an meinem Auto versteckt hat ( im Zweifelsfall kurz am Auto vorbeigehen, statt gleich darauf zuzugehen). Vor dem Einsteigen nochmals Umfeld checken, schnell einsteigen und gleich den Motor anmachen (bei ungutem Gefühl auch gleich die Türen verriegeln) , nur so kann man notfalls rasch flüchten.

 

-  auf sein Bauchgefühl hören. Wenn ich Bedenken habe durch eine dunkle Gasse zu laufen, lieber einen helleren Umweg wählen. Oft erfassen unsere Sinne mehr als wir wirklich realisieren. Deshalb bei solchen Alarmzeichen doppelte Vorsicht!

 

Generell gilt, seine Sinne zu schärfen und sein Umfeld ständig aufmerksam beobachten. Wachsamkeit ist der wichtigste Punkt.

 

 

Geldbörsen:

 

Viele Überfälle passieren wegen Geld, deshalb Geldbörsen nie in der hinteren Gesäßtasche tragen. Nur soviel Geld oder Kreditkarten mit sich tragen wie man gerade benötigt. Der beste Platz ist eine Brust oder geheime Gürteltasche. Wenn man so was nicht hat, besser vorne tief hineinstecken. Da bekommt man am ehesten mit, wenn jemand reingreift. Größere Menschenansammlungen mit Gedränge meiden oder besonders aufmerksam sein. Geld am Körper an mehreren Stellen verstecken. Dann verliert man nicht alles, wenn der Täter zuschlägt. Auf keinen Fall sein Leben wegen Geld riskieren. Lieber aushändigen!

In eine Handtasche gehört nichts wirklich Wichtiges hinein. Sie könnte leicht das Ziel von Angreifern werden. Besser gar keine Handtasche, sie verleitet evtl. zum Angriff.

Konfrontation

 

Bei Konfrontationen nichts tun, was die Aggression des Angreifers steigern wird. Lieber mit reden versuchen, die Situation zu entschärfen. Selbstbewusst auftreten! Ruhig und sachlich bleiben! Ein Täter sucht ein Opfer, keinen möglichen Gegner. Wer sich nicht wie ein Opfer verhält, schreckt Angreifer ab, denn die wollen nur leicht und problemlos ans Ziel.

 

Wenn man zu einem Gewaltübergriff hinzukommt:

 

Nicht eingreifen, wenn es nur um Geld geht. Banken z.B. sind versichert. Bei Personen ist auch hier das Leben wichtiger. Der Täter will nur Geld und möglichst schnell wieder verschwinden. Lasst ihn gewähren. Konfrontation kann lebensgefährlich werden!

 

Sieht man jemanden in Bedrängnis, ist es besser das Opfer anzusprechen und Hilfe anzubieten. Nicht den Täter ansprechen, damit zieht man seine Aggression sofort auf sich selbst. Helfer suchen und ansprechen. Technische Hilfsmittel nutzen (Handy, Notruf, Feuermelder etc.) Es kann schon sehr hilfreich sein, wenn man für Notfälle in seinem Handy die Notrufnummer 110 als Kurzwahlnummer abspeichert. Das beschleunigt den Notruf und man kriegt schneller Hilfe herbei.

 

Wenn der Angriff nicht mehr abzuwenden scheint:

 

Wenn noch möglich, Flucht ergreifen und mit viel Geschrei auf sich aufmerksam machen. Notfalls evtl. Feuermelder einschlagen. Wenn der Täter in Kürze mit Helfern rechnen muss, lässt er oft von seinem Vorhaben ab. In einer wirklichen Notsituation ist eine solche Tat nicht strafbar. Bei Gebäuden am besten bei Verfolgung erst zügig, ohne seine Geschwindigkeit zu erhöhen an die nächste Hausecke und dann so schnell wie möglich flüchten. Das bringt einen Vorsprung und verleitet den Verfolger erst mal nicht dazu, sein Tempo ebenfalls zu erhöhen.

Wenn Flucht unmöglich und eine Konfrontation unumgänglich ist, dran denken was ich alles bei mir habe und als Waffe einsetzen könnte (Spray` s, Kamm, Schlüssel, Taschenmesser etc.)

Alles was ich dem Angreifer entgegensetzen kann, ist besser als meine Hände. Keine Energie mehr in sinnlose Flucht investieren, denn ich brauche womöglich all meine Kraft für meine Verteidigung. Außerdem baut es den Angreifer nur noch mehr auf, wenn er uns in Panik geraten sieht.

 

Wenn` s nicht mehr anders zu regeln ist, mit aller zur Verfügung stehender Kraft und evtl. großem Geschrei verteidigen. Wenn der Täter durch unser Geschrei seine Anonymität verliert, bricht er seinen Angriff vielleicht noch ab.

 

Wenn man sich mit Schlägen wehrt, sollte man auf die empfindlichsten Stellen des Körpers zielen (Augen, Ohren, Kehlkopf, Vagusnerv, Becken, Genitalien)

 

Wer sich für eine Kampfsportart entscheiden kann hat den Vorteil, die Abwehr solcher Extremsituationen unter Anleitung gefahrlos zu erlernen und somit richtigere Verhaltensmuster einzutrainieren. Dabei spielt es keine Rolle ob jemand Mann oder Frau, stark oder schwach ist. Mit dem richtigen Verhalten in Extremsituationen kann jeder umgehen lernen. Oberste Devise dabei ist : Deeskalation statt Konfrontation!

 

Am 12. September werden wir im TV Laufach ein spezielles Seminar abhalten.

Info in der Karate-Abteilung Montags und Mittwochs von 18.45-21.00 Uhr

Info - Tel: 06093-2209 bei Seminarleiter Bernd Schreiber

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